Assassin's Creed Shadows - Was hat da so lange gedauert?

John Hotstone · 23.03.2025

Ein Spiel über Meuchelmörder, die in den Schatten agieren, sich heimlich Ihrer Feinde entledigen, allerlei coole Gadgets verwenden und geschmeidig über die Dächer der Stadt huschen. Klingt nach Ninjas? Aber Hallo!

Mit Assassin’s Creed Shadows ist es jetzt soweit und die Reise geht für die langlebige Spielereihe endlich nach Japan, wie es die Fans schon seit Jahren sehnlichst erwarten. Da fragt man sich dann schon: War das Szenario etwa zu naheliegend oder was hat da so lange gedauert? Ein Aspekt dürfte gewesen sein, dass man den direkten Vergleich mit dem herausragenden Ghost of Tsushima scheute. Das Spiel war technisch beeindruckend, hat im Jahr 2020 nochmal alles aus der PS4 herausgeholt und die japanische Meuchelmörderfantasie schon fast in Perfektion abgebildet (auch wenn der Protagonist ein sehr zweifelnder Schleicher war, der die Schleicheinlagen im Hinblick auf seine Gesinnung als ehrenhafter Samurai als notwendiges Übel betrachtete). Ein Release in direkter zeitlicher Nähe zu diesem Überraschungshit hätte unweigerlich zu Vergleichen geführt und im Falle einer mangelhaften Qualität das vielgewünschte Szenario für Assassin’s Creed auf absehbare Zeit verbrennen können. Fünf Jahre später traut sich Ubisoft nun auch an die Materie und hat mit dem Timing immerhin eine gute Lücke gefunden kurz bevor das nächste Ghost of Tsushima erscheint, was mutmaßlich bereits in 2025 oder 2026 der Fall sein soll. Stellt sich also die Frage: Hat sich das Warten gelohnt?

Internationale Wertungen - Viel Licht, etwas Schatten

Der generelle Tenor ist ziemlich eindeutig: Gut Ding will Weile haben und Assassin’s Creed Shadows ist nach dem eher durchwachsenen Valhalla wieder gut geworden. Die Betonung liegt hier auf “Gut”, nicht herausragend oder gar ein Meisterwerk, aber für Fans des Szenarios und der Spielereihe tolles Futter und für alle anderen immerhin einen Versuch wert. Die Wertungen liegen dabei im Schnitt je nach Plattform zwischen 80 und 90 Punkten (von 100) und dürfte Ubisoft damit zumindest monetär einen Achtungserfolg bescheren. Dem Vernehmen nach ist das aber auch dringend nötig, Shadows scheint ein Schicksalsprodukt für die Firma zu sein, ein Fehlschlag wäre fatal.

Gelobt wird durch die Bank die Welt und deren Optik. Das feudale Japan ist richtig schick und japanophile Gamer wie ich kommen hier voll auf ihre Kosten. Auch die Kämpfe wissen zu überzeugen, wobei der Fokus diesmal wieder stärker auf dem Schleichen liegt als das bei früheren Serienteilen noch der Fall war (ja ich schau dich an AC Valhalla). Geschichte und Storytelling spalten die Kritiker, sind im großen und ganzen aber unterhaltsam und zweckmäßig genug um die Spielmechanik zu tragen damit über die gesamte Spielzeit keine Langeweile aufkommt.

Alles in allem schaut das Spiel für mich persönlich jedenfalls richtig vielversprechend aus. Mit den Standardeinstellungen ist das Game ein relativ klassisches AC, aber mit einem unverbrauchten Setting das zumindest Genrefans glücklich machen dürfte. Für alle die sich noch etwas mehr Assassinenfeeling wünschen beschreiben die Kollegen bei Eurogamer einen spannenden Ansatz wie man mit den eingebauten Schwierigkeitsgraden zudem ein völlig neues und schleichlastigeres Spielgefühl erzeugen kann. Als Fan von Splinter Cell und Metal Gear werde ich das auf jeden Fall auch einmal versuchen. Was denkt ihr von AC Shadows? Yay or Nay? Man sieht sich dann in Japan :).

Game on.

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